„Man entdeckt keine neuen Erdteile ohne den Mut zu haben,
alte Küsten aus den Augen zu verlieren.“
André Gide
Auf dem Planeten gruppieren sich 6 Inseln um den „Continent des Seins“. Diese Inseln stehen für verschiedene Strategien, mit denen wir dem Leben begegnen und zeigen gleichzeitig, dass wir die Welt durch eine bestimmte „kulturelle“ Brille wahrnehmen. Die Inseln ergeben sich aus Entwicklungsphasen, die wir alle als Kind durchlaufen, daher tragen wir das Potential aller Inseln in uns. Wir werden in unserem Leben jedoch in der Regel die Strategien von 2-3 Hauptinseln nutzen, um unser Leben zu meistern. Diese Mischung bildet einen Teil unserer Persönlichkeit.
Es kann im Leben eines Menschen jedoch Situationen geben, die mit Hilfe der „Inselstrategien“ nicht gelöst werden können. Es können einzelne Ereignisse sein, oder auch andauernde Erlebnisse. Dabei kann nicht nur das Zuviel von etwas Schlechtem traumatisierend sein, sondern auch das Zuwenig von etwas Gutem. Zuwenig emotionale Wärme und Liebe kann verheerende Auswirkungen auf ein kleines Leben haben, das beschützt werden sollte. Umso mehr, wenn das Leid durch jemanden entsteht, der eigentlich schützen sollte. Diese Traumata katapultieren uns auf verschiedene Inseln, die dazu dienen etwas Unerträgliches erträglich zu machen. Egal, ob wir diese Orte sehr früh kennenlernen und sie sehr vertraut sind, oder wir später im Leben durch Schicksalsschläge auf diesen Inseln stranden, braucht es Unterstützung um diese Orte zu verstehen und auch verlassen zu können.
Die Äquatorlinie der Resonanz beschreibt die Balance zwischen der „Halbkugel des Prägens“ und der „Halbkugel des Lauschens“. Dabei meint „Prägen“, dass hier Menschen sind, die eher gestaltend und aktiv die Welt ergreifen. Es beschreibt das Raubtierprinzip in uns. Die „Halbkugel des Lauschens“ hingegen bedeutet, dass die Menschen hier eher wahrnehmend und bewahrend durch die Welt gehen. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit dem eines Fluchttiers.
Als Menschen brauchen wir die Zugehörigkeit zu Gemeinschaft, aber auch den Kontakt zu unserer Individualität. Meist sind wir bedingt durch unsere Entwicklung gezwungen uns für eins zu entscheiden. Daher finden sich in der „Hemisphäre der Verbindung“ Menschen, die ihre Individualität zu Gunsten von Kontakt aufgeben und in der „Hemisphäre der Autonomie“ Menschen, die ihre Autonomie schützen und dafür eher auf die Verbindung zu anderen Menschen verzichten.